Donnerstag, 25. Oktober 2007

Hauskaa retkipäivää!

Toller Ausflugstag für alle!

Erst einmal Entwarnung an alle: Ich bin weder vor Langeweile gestorben noch eingeschneit. Was habt ihr denn feines verpasst!? Außer das Essen hier, mein ich jetzt.
Am 10.10. war mein allererster Beflaggungstag in Finnland. Ich mein, beflaggen, so richtig echt, mit morgens wird die Flagge liebevoll hochgezogen und abends wieder runtergeholt. Hab ich nur einmal in Deutschland gesehen. Als Herr Rau gestorben war.
Aber egal, warum war denn nun Beflaggungstag? Ganz einfach. Alexis Kivi-Tag bzw. Tag der finnischen Literatur war da. Der Alexis Kivi hat nämlich den ersten finnischen Roman geschrieben. Zu einer Zeit, in der schwedisch als die Kultursprache galt und finnisch die „Bauernsprache“ war. Das erste finnische Buch wurde jedoch von Mikael Agricola geschrieben – oder besser übersetzt: Das neue Testament.
Zur Feier des Tages haben wir einen alten finnischen Film über Kivis Leben geschaut. Etwas deprimierend, da der Mann irgendwann psychisch krank wurde und sehr jung starb.
Am 11.11. ging es dann nach Mikkeli/Sankt Michael. Eigentlich war geplant in mehrere Museen zu gehen. Jedenfalls ging es halb 12 los und auf der Fahrt wurde gesagt, dass das erste Museum in Juva zu hat. (Tolle Organisation. Erinnert mich an was…) Jedenfalls gab es stattdessen eine Einkaufspause im Mikkelier Prisma. Erwähnenswert wäre hierbei, dass wir auch in Savonlinna einen Prisma haben. Nur, dass der eben nur 35 statt 130km entfernt ist. Schließlich ging es dann noch zu einem Militärmuseum. Es war klein, arg klein und sehr klein. Ich weiß nicht so recht, aber mit Fotos war man in 30min durch.
Danach ging es zu irgendeiner Pappila. Eigentlich heißt das ja Pfarrhaus. Doch irgendwie fanden wir uns dann in einem ganz unchristlichen Konsumtempel wieder. Beinahe hätten wir auch bei dieser wahnsinnig tollen gefilzten Kuhtasche zugeschlagen. Aber die rund 75€ waren uns dann doch ein wenig happig.
Schließlich ging es noch in einen dritten Ort. Kaffee trinken und die Aussicht genießen. Das doofe war nur, es war schon dunkel. Und kalt. Tolle Aussicht, oder? Aber kein Wunder, zum Mittag hatte es ja auch zum ersten Mal geschneit.
Aber wenigstens wars im Bus warm und die Landschaft war nett.
Letzte Woche Donnerstag war Abend der Künste. Jeder sollte was vormachen. Unsere Afghanen haben gebacken. Sasha, unser Russe, der öfter schläft als dass er im Unterricht ist, hat russische selbstgeschriebene Gedichte ins finnische übersetzt und vorgetragen. Anfangs meinte Eine, dass ich ihm beim Übersetzen helfen soll. Aber dann haben die das doch zu zweit gemacht. Gott sei Dank. Ich wäre denen eher ne Hilfe gewesen, wenn ich Kaffee gekocht hätte. Danach sollte ich dann superdeuper-deutsche Sacher-Torte backen. Irgendwie war es schwer ihr zu erklären, dass es nicht deutsch ist. [ber unter uns. Sie meinte ja auch, wir wuerden noch einen deutschen in unseren Kurs bekommen. Komischerweise ist der aber aus der Schweiz...] Die anderen Kurse haben dann Ausstellungen von Gedichten vorbereitet und man konnte Weihnachtsfensterschmuck basteln. Die Masseure haben außerdem massiert.
Jedenfalls nachdem ich mein Lieblingsessen gegessen hatte – Makkaroniauflauf bzw. Lasagnette, weil das nur Überbackene Nudeln und Hackfleisch ist – dann noch frisches Afghanenbrot und landestypischen Nachtisch. Lecker! Deshalb gibt’s auch Fotos. Hussein, der neben mir saß, war übrigens der Bäcker. Meike schlug schon vor, dass ich mir den schnappen soll, da er ja zumindest Ahnung von Hausarbeit habe. ;)
Das vorletzte Wochenende waren wir auch wieder Tina besuchen. Immerhin hatte sie Montag Geburtstag und wir haben uns einen gemütlichen Freitagabend gemacht. Leider musste sie öfters auf die kleine Schwester ihres Freundes aufpassen, sodass wir uns nicht allzu lange sahen. Dafür kenn ich jetzt dank Meike die ganze erste Staffel von „Türkisch für Anfänger“. Und wir haben Nudeln gekauft. 2,8kg gab’s für einen Euro. Wer da nicht zuschlägt… Die Frage ist nur, wer die jetzt alle isst.
Übrigens. Finnen stehen auf Trödelmärkte. In jeder Stadt, egal wie groß, gibt es mindestens einen davon. Aber der Knaller ist. Selbst unser Massagekurs hat jetzt einen eigenen kleinen Trödelmarkt. [10 Holzwäscheklmmern fuer 10ct. Wir haben entschieden, dass es auch weiterhin ohne geht.]
Ach ja, am 24. war auch wieder Beflaggungstag. „Tag der Vereinten Nationen“
Und am Montag war die Hälfte der Morgennews nur Kimi gewidmet. Sonntag gabs wohl auch Volksfeste. Davon hab ich aber nicht so viel mitbekommen, weil ich den ganzen Nachmittag und Abend im Zug verbracht hab. Wo ich war und was los war gibt’s im nächsten Eintrag.

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