Erst einmal Entwarnung an alle: Ich bin weder vor Langeweile gestorben noch eingeschneit. Was habt ihr denn feines verpasst!? Außer das Essen hier, mein ich jetzt.
Am 10.10. war mein allererster Beflaggungstag in Finnland. Ich mein, beflaggen, so richtig echt, mit morgens wird die Flagge liebevoll hochgezogen und abends wieder runtergeholt. Hab ich nur einmal in Deutschland gesehen. Als Herr Rau gestorben war.
Aber egal, warum war denn nun Beflaggungstag? Ganz einfach. Alexis Kivi-Tag bzw. Tag der finnischen Literatur war da. Der Alexis Kivi hat nämlich den ersten finnischen Roman geschrieben. Zu einer Zeit, in der schwedisch als die Kultursprache galt und finnisch die „Bauernsprache“ war. Das erste finnische Buch wurde jedoch von Mikael Agricola geschrieben – oder besser übersetzt: Das neue Testament.
Zur Feier des Tages haben wir einen alten finnischen Film über Kivis Leben geschaut. Etwas deprimierend, da der Mann irgendwann psychisch krank wurde und sehr jung starb.

Danach ging es zu irgendeiner Pappila. Eigentlich heißt das ja Pfarrhaus. Doch irgendwie fanden wir uns dann in einem ganz unchristlichen Konsumtempel wieder. Beinahe hätten wir auch bei dieser wahnsinnig tollen gefilzten Kuhtasche zugeschlagen. Aber die rund 75€ waren uns dann doch ein wenig happig.
Schließlich ging es noch in einen dritten Ort. Kaffee trinken und die Aussicht genießen. Das doofe war nur, es war schon dunkel. Und kalt. Tolle Aussicht, oder? Aber kein Wunder, zum Mittag hatte es ja auch zum ersten Mal geschneit.

Letzte Woche Donnerstag war Abend der Künste. Jeder sollte was vormachen. Unsere Afghanen haben gebacken. Sasha, unser Russe, der öfter schläft als dass er im Unterricht ist, hat russische selbstgeschriebene Gedichte ins finnische übersetzt und vorgetragen. Anfangs meinte Eine, dass ich ihm beim Übersetzen helfen soll. Aber dann haben die das doch zu zweit gemacht. Gott sei Dank. Ich wäre denen eher ne Hilfe gewesen, wenn ich Kaffee gekocht hätte. Danach sollte ich dann superdeuper-deutsche Sacher-Torte backen. Irgendwie war es schwer ihr zu erklären, dass es nicht deutsch ist. [ber unter uns. Sie meinte ja auch, wir wuerden noch einen deutschen in unseren Kurs bekommen. Komischerweise ist der aber aus der Schweiz...] Die anderen Kurse haben dann Ausstellungen von Gedichten vorbereitet und man konnte Weihnachtsfensterschmuck basteln. Die Masseure haben außerdem massiert.


Und am Montag war die Hälfte der Morgennews nur Kimi gewidmet. Sonntag gabs wohl auch Volksfeste. Davon hab ich aber nicht so viel mitbekommen, weil ich den ganzen Nachmittag und Abend im Zug verbracht hab. Wo ich war und was los war gibt’s im nächsten Eintrag.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen