Mittwoch, 29. August 2007

Se on tuolla ylähyllyllä

Das ist dort auf dem oberen Regal.


Unser Steg.


Meike versucht unsere Wäsche mit einem Messer aus der ramponierten Waschmaschine zu bekommen.

Das da oben war ein Satz vom Freitag oder so. Ich find ihn toll. YLÄHYLLYLLÄ. Versucht das mal. Y ist ein Ü und den Unterschied zwischen einem und zwei L muss man auch hören ;)
Eigentlich wollte ich euch heute mal die Leute aus meinem Kurs vorstellen, aber irgendwer hört hier schon wieder diese furchtbare arabische Musik. Und ich kann die einfach nicht ab. Also ein andermal. Dafuer gibt es ein paar Bilder :)


Meike und ich. Ich muss jetzt los. In 5 Minuten geht Salatut Elämät (sowas wie GZSZ) los und unsere Lehrerin meinte, dass wir das unbedingt schauen muessen. (Und Hausaufgaben hab ich auch noch. Wir waren heute nach dem Unterricht in Savonlinna einkaufen. Das ist 20km von hier und dazwischen gibt es ausser einer Tankstelle nichts. Auf der Rueckfahrt war es lustig.
Tomi (unser Fahrer): Wisst ihr, wo wir sind?
Ahmad: Nein, wissen wir nicht.
Tomi: Wir sind im Wald.)

Sonntag, 26. August 2007

Emme tee… ööö… emme saa… ööö… emme ota

- Ich auf der Suche nach dem richtigen Wort.


Jaja, der erste Samstag hier. Heimfahrwochenende. Also soll man wohl für sein leibliches Wohl selber sorgen. Wie gut, dass wir das schon wussten… Okay, genug der Ironie. Erst haben wir ausgeschlafen und dann kam der wohl längste Tag hier. Ein wenig lesen. Als ich fertig war mit dem Buch stellte ich verzweifelt fest, dass es erst kurz nach 12 war. Was kann man also tun? Erstens die Wäsche abhängen und sortieren, zusammenfalten usw. Dann hab ich das Bad geputzt (vor Langeweile, wirklich sauberer ist es leider mal gar nicht). Uhrencheck: Kurz nach eins.
Dann habe ich also meine Finnischlektion vom Donnerstag aufgearbeitet und schließlich zu meinem Textbuch gegriffen. (Die Meike war grade die Afrikaner besuchen.)
Etwa eine Stunde später war Meike wieder da. Wir sind dann einkaufen gefahren. Sieben Kilometer über Stock und Stein Hügel hoch und Hügel runter auf Fahrradkrücken. (Ich vermiss mein Fahrrad.) Aber nun haben wir Essen. Ach ja, zurück das gleiche; nur mit Gepäck.
Und die Afrikaner hatten uns dann auch zum Essen eingeladen. „Cooking african style, you know, sisters.“ Aber wir waren froh, nicht selber kochen. Alles fein.
Man muss ihnen ja lassen, dass sie nett sind. Aber sich mit denen zu unterhalten ist echt anstrengend. Die können kein englisch und kein finnisch. Also nicht wirklich. Es reicht nicht zum Unterhalten. So.
Nachdem sie also aufgetischt hatten, haben sie festgestellt, dass der Reis und die Bohnen noch in die Mikrowelle müssen. Konnte also dann schon losgehen.
Okay, es gab also Reis (doch kalt, trotz Mikrowelle), Bohnen (lauwarm, die aussahen wie Schulessen) und Fisch, ohne Kopf und Schwanz, selber am Vortag gefangen und gegrillt oder so. Jedenfalls war meiner furchtbar trocken und hatte lauter Greten drinne.
Nachdem wir zigmal versichert haben, wie gut es doch schmecke (man hat uns ja doch Manieren mit auf den Weg gegeben), haben wir traurigerweise die Einladung am Sonntag noch mal bei ihnen zu essen ablehnen müssen. Wegen des gekauften Essens, kann ja nicht schlecht werden.
Mittlerweile haben wir uns das aber gemacht und wenigstens eine gute Mahlzeit (Fertiglasagne; ich vermisse unsere Küche) hinter uns. Heisst zwar Sonntag nochmal einkaufen; aber die Shops haben offen. :D
Ich hoff, der Jani kommt am Montag nicht so spät wieder in die Schule. Außer der Meike ist er der einzige, mit dem man sich auch unterhalten kann.

Freitag, 24. August 2007

"Et ymmärrä toista kertaa ja kolmasta kertaa ja ..."

Das wirst du auch beim zweiten und dritten Mal nicht verstehen.

Meine Lehrerin gebrauchte diese aufbauenden Worte, als es darum ging, dass ich die finnische TV-Serie nicht verstanden hab.
Was soll man denn hierzu nur sagen? Montag war das Essen echt gut, aber mittlerweile. Hilfe! Schickt mir bitte meine Tante vorbei, sie soll den Finnen mal beibringen, wie man Fleisch kocht, wozu es eigentlich Gewuerze gibt, dass Wuerstchen gerne nach Fleisch schmecken duerfen und essen nicht immer wie Modderpampe aussehen muss. Aber es gibt immer frischen Salat.
Unsere Schuelerausweise sind dann bald fertig und nächste Woche bekommen wir die, mit denen man billig Zug fahren kann. Ich glaub, ich werde sehr wenige Wochenenden hier verbringen. Wenn das Wetter schlecht ist, kann man nichts machen.
Wir haben hier einen Spezialzweig an der Schule, der Berhinderte unterrichtet. Mit denen kann man sich kaum unterhalten. Und naja, die meisten Finnischschueler können es entweder nicht, oder haben eine schlechte Aussprache. Da lernt man kaum was. (Fernseher hurrah!)
Nachdem ich jetzt so geschimpft hab, muss mal was positives kommen. Meike ist echt toll. Wir verstehen uns so super.
Ach ja, hier gibts natuerlich auch Sauna (mittwochs und sonntags) und einen Fitnessraum. Am Donnerstag war der Bus der Bibliothek in Savonlinna hier. Mal schauen, ob ich das nächste Mal was finde.
Ja, und heute war dann das erste Mal alleine waschen dran (und ich hab Mama angerufen und sie ging nicht ran und ich hab Tante Carmen angerufen und sie ging nicht ran). Wir haben einfach so gewaschen. Und alles hat ueberlebt.
Aber das war alles andere als einfach. Weil wir ja zu den Ausländern hier gehören, haben wir die Ausländerwaschkueche zur Verfuegung. Also eine Waschmaschine fuer etwa 40 Leute, einen Wäscheständer und genau ein Buegeleisen mit -brett.
Die Waschmaschine stellt euch bitte wie folgt vor: Der Griff an der Tuer ist abgebrochen und nur mit einem ranzigen Buttermesser zu öffnen. (Und nicht alleine. Erst musste ich die Merjut, eine Lehrerin hier, um Hilfe bitten und dann den Lauri, der hier Zivildienst macht.) Das Waschmittelfach fällt auch auseinander.
[Und nebenbei quatscht man einen von der Seite an. Ich will doch nur schreiben! :(]
Und nun ratet: Die Waschmaschine geht natuerlich nicht. Wie sollen hier denn auch (sorry, Vorurteil!) arabische, afghanische, irakische Männer waschen!?
Furchtbar.
Jedenfalls hat uns der Lauri dann in der Waschkueche vom Personal waschen lassen. Und er kann kaum englisch. Aber irgendwie versteht man sich hier mit meinem rudimentären finnisch und deren paar Wörtern englisch.
Ach ja, und heute morgen war was los.
Wir waren wieder unten am See und haben uns grade auf dem ausgezogen, da hör ich ein Platschen. Das war unser Schluessel. Einer mit so einem richtig grossen Schluesselanhänger und er fiel mir nicht nur aus der Tasche, sondern traf auch noch genau die Ritze im Steg. Und dann lag er da so 3 Meter tief. Und wir haben ihn nicht hochbekommen.
Also mussten wir uns aufschliessen lassen. Und die Lehrerinnen haben mich so wahnsinnig entsetzt angeschaut, als ich meinte, dass mein Schluessel im See liegt.
Gluecklicherweise hat mir den dann einer der Lehrer wieder hochgeholt.
Aber das war echt eine Aktion.

Und hier liegt unsere Schule. Da kommt man echt nicht weg.
Tja, und diese so genannte Volksschule ist nun unser Zuhause und das Lehrjahr endet am 30.5.2008. Ich schau auch nochmal wegen Lahti.
Auf die Frage, ob man wenigstens im Ort (8km von hier) weggehen kann, hat der Jani nur gesagt, dass es zwar eine Bar gibt, er uns aber nicht empfehlen wuerde, dahin zu gehen, weil da schmierige Typen rumhängen.

Also, am Wochenende putzen wir dann unser Zimmer und hoffen auf gutes Wetter. Vielleicht so zum Boot fahren.

Ach ja, Fotos hab ich zwar auf der Kamera, aber leider kann ich die nicht auf den PC hier ziehen. :(

Dienstag, 21. August 2007

"Voitko soittaa minulle myöhemmin?"

"Kannst du mich nachher anrufen?"

Soso, der erste Schultag ist also vorbei. Wir sind dreiviertel Acht aufgestanden und in den See gesprungen. War zwar verdammt kalt, dafuer aber mit einer Dusche nicht zu vergleichen.
Ab 8 gibt es hier Fruehstueck und um Neun beginnt der Unterricht. Sehr angenehm von den Uhrzeiten her. Ausser den Rauchpausen gibts dann noch die Pause fuers Mittagessen (12-13 Uhr) und Kaffee trinken (2:30 - 3Uhr). Eigentlich geht der Unterricht bis 4. Aber heute hatten wir schon frueher Schluss (und sind in den See gesprungen).
Danach hatte ich mit Jani meine zweite Gitarrenlektion. Warum seine Eltern ihm einen Mädchennamen gegeben haben, frage ich besser nicht. Und jetzt (17:30) gibt es Abendbrot und damit man nicht hungrig ins Bett geht dann von 8 bis 9 nochmal Nachtmahl.
Jani behauptet uebrigens, dass fuenf Mahlzeiten am Tag sehr gesund sind. Was aber kein Grund fuer uns ist, so viel zu essen. Da platzt man ja.

Zum Unterricht kann ich nur sagen, dass ostfinnischer Akzent schon komisch is, aber nicht halb so komisch, wie wenn ein Russe, Afghane oder sonstwer finnisch spricht. Ich verstehe die Leute echt selten beim ersten Mal (ausser Eine, unsere Lehrerin, da geht das halbwegs.)
Meine Banknachbarin, Elena, kommt aus Sankt-Petersburg. Ich wollte sie natuerlich gleich mit meinen Russischkenntnissen beeindrucken. Nach drei Sätzen entschieden wir uns, nur noch auf finnisch zu kommunizieren und sind dabei geblieben.
Die Lehrer unterrichten hier uebrigens von Pulten. Man kennt aber trotzdem nur ihre Vornamen. Und dass das Handy klingelt und man auch rangeht, das ist ganz normal; fuer Schueler und Lehrer. So kam auch der Gesprächspartner, den Eine mit o.g. Satz begruesst hatte, dem nicht nach.
Man kann das komisch finden, muss es aber nicht.

Aber nun muessen wir uns doch mal unten blicken lassen. :D
Machts gut und kommentiert fleissig. Ich freu mich immer, von jemandem zu hören.

Montag, 20. August 2007

Tervetuloa Punkaharjulle

Willkommen in Punkaharju.

Was soll man sagen, wenn man knapp 500km mit Gepäck hinter sich gebracht hat. Also erstmal, ich bin froh hier zu sein und noch viel froher, dass blogspot hier funktioniert. Hallo an alle Mitlesenden.
Am Mittwoch war es also soweit, mein Flug nach Finnland (ohne Rueckflug, welch ein Gefuehl!) stand an. Dass man deshalb erst Dienstagabend packt, war ja klar. ;)
Tja, trotz Null Ahnung, wo ich die Nächte verbringen soll, ging alles gut.
Erst zwei Tage Helsinki. (Jugendherberge auf Suomenlinna, nett aber nicht allzu preiswert.) Und auch endlich mal Katharina treffen. Es waren recht entspannte Tage, da ich wegen einem Bankkonto keine Rennereien mehr hatte. (Aber auch kein Bankkonto ;).

Am Freitag dann nach Tampere, weil ich da eine neue Jugendherberge hatte (sofia hostel. Da sollte man schlafen, wenn man schon niemanden in Tampere hat.)
Leider hatte niemand am Fahrkartenschalter oder im Zug gesagt, dass man umsteigen muss. Normalerweise macht man das nämlich in Finnland. Einmal auf finnisch, dann auf schewdisch, dann auf englisch. Naja, aber dank eines sehr netten Finnen, war ich dann doch (2 Stunden zu spät ;) in Tampere. (Und habe mir ein wenig Musik angehört *huestel* weil zufällig meine Lieblingsband spielte.)

Naja, jedenfalls war Tampere ebenso ausgebucht wie Helsinki, weshalb ich nach Kouvola gefahren bin, Maria besuchen (ach ja, kostenlos wo schlafen ;).
Und an der Supermarktkasse seh ich doch, dass eine Band mit X im Nachbarort spielt. Is net schwer zu raten, was man macht, wenn der Eintritt frei ist, nicht wahr?
Jedenfalls traf ich dort auf der Wiese (kein Saal, ne Wiese ohne Mist jetzt), Bekannte aus Berlin. Also... Die Welt ist verdammt klein.

Uns seit gestern bin ich hier. :)
Es gibt hier, die Schule, ne Sauna und nen See. Und am Bahnhof wohnen Leute (bei 10 Zuegen am Tag verständlich.) Möglicherweise gibt es hier sogar einen Laden. Vielleicht. Also, jedenfalls nicht zwischen hier und dem Bahnhof, weil es gibt... Seen und Wälder. Ja, mehr nicht. Ich mach mal ein Foto (oder zwei ;). Sieht zwar ueberall nach Postkarte aus, aber wir machen uns schon Sorgen, woher wir mal was bekommen, wenn wir was brauchen.

Wir sind uebrigens Meike und ich. Meike kommt auch aus Deutschland und wir haben ein gemeinsames Zimmer (mit einem kleinen Bad. Also recht komfortabel.)
Im Gegensatz zu mir hat sie dieses Abenteuer ohne vorigen Finnischkurs angetreten. :D

Bis bald dann,
Ariane