Sonntag, 16. Dezember 2007

Tänään on sunnuntai.

Eben. Heute ist Sonntag, was wollt ihr denn alle?

Finnischer Unabhängigkeitstag. Joa, also man geht auf den Friedhof und zuendet Kerzen an. Fuer die vielen Opfer des Krieges, dann geht man nach Hause und schaut sich alte finnische Kriegsfilme an (ich hab das Kinderprogramm geschaut, Findet Nemo, weil das war echt eklig viel Blut). Schliesslich kommt im Fernsehen noch die Veteranenparade und dann der Veteranenchor, der finnische Lieder singt, unter anderem 5 Versionen der Nationalhymne. Danach dann das Fest im Präsidentenschloss.
Darf ich ehrlich sein? Ich habs fast alles nicht gemacht. Stattdessen war ich Makid besuchen und hab mich bekochen lassen.
Freitagfrueh ging es dann los nach Helsinki. Und nun weiss ich endlich, warum alle Finnen im Winter so depressiv sind: Der ganze Schnee war weg. Und mal ehrlich, wenn man dann wieder ne Woche -5 bis -10 Grad aushalten muss und nicht ein bisschen Schnee hat, wer wird da nicht depressiv?
Jedenfalls hab ich in Helsinki endlich die Yvonne getroffen. Juchu. Wurd auch Zeit, hatte ja irgendwie schon zwei- oder dreimal nicht funktioniert :/
Und dann bin ich am Samstag in eine Greenpeacedemo gerasselt. Ich mein, woher soll ich denn wissen, was all die Leute mitten in Helsinki mit Skiern an den Fuessen wollen? Gegen den Klimawandel protestieren. Jawoll. (Und alle Touristen weit und breit habens fotografiert. *kicher*)
Sonntag war ich dann wieder bei Makid essen, und das irgendwie ne Stunde nachdem ich gefruehstueckt hatte. Wollte gar nix rein. Ich glaub, mein Magen hat sich verkleinert.
Letzte Woche hab ich dann mal wieder halb im Bett verbracht, weil Meike total verschnupft ankam und ich das dann auch gleich hatte. Wie denn auch nicht, wenn man so eng wohnt??
Ach ja, das Wochenende davor waren wir mal wieder in der Disco gewesen. Echt, nie wieder. Nicht freiwillig und auch nicht fuer Bezahlung geh ich da rein. Wir waren drei Mädels und jeder schmierige Kerl, der unbedingt was brauchte, hat sich entweder fast auf meinen Schoss gepflanzt oder an meine Huefte getatscht und... Ich hasse sowas.
Echt. Leute, haltet euch fern von finnischen Discos und geht nur in finnische Bars. Die sind teilweise recht gut ;)

Dann noch so ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind.
Im Lidl gibts die gleichen Milchpackungen wie zu Hause. Die blaue, die ich immer trinke mit den Kuehen drauf, die vor der grossen Firma nur Mark Brandenburg gehört hatte. Oh maan, stellt euch das mal vor, da denken alle finnischen Kinder, das auf der Packung finnische Kuehe sind, dabei sind das unsere tollen Brandenburger Kuehe (Weiss ausser meinen Eltern jemand, das ich seit ich hier bin, groesster Fan der heimischen Milch bin?).
Ausserdem gibts hier nur frische Milch. Ist ganz schön sch****, weil man so jede Woche einkaufen muss. Und ich auch ständig was wegschuette, weil es in der Woche ja Milch zum Freuhstueck, Mittag und Abendbrot gibt...
Ausserdem ist es voll schlimm mit den Finnen. In einem Plattenladen zum Beispiel. Von zu Hause kenn ich das so: Die Regale sind sortiert nach Pop, Rock, Schlager, Metal, Techno... Find ich auch sehr sinnvoll. Was gibt es hier? "Heimatländische Musik" "Ausländische Musik"... Und dann steht eben der Sibelus neben Lordi... (Naja, nicht direkt, nachm Alphabet gehen sie ja doch schon ;)
Das gleiche am Flughafen: Terminal 1 - Inlandfluege. Terminal 2 - Weltweite Verbindungen.
Ausserdem gibts hier ja die Zweisprachigkeit. Heisst also, dass man eigentlich ueberall finnischen und schwedischen Text drauf hat.
Auch am Bankautomaten, erste Frage bei Magnetstreifenkarte (sprich meine heimisch EC): Service in finnisch, schwedisch oder englisch? Nur wer eine einheimische Chipkarte hat (in den blauen Schlitz dann, nicht in den gelben), wird nicht mehr gefragt. Der wird einfach auf finnisch abgefertigt. Ganz schön frech, oder?

Und sonst? Ist mein Paketband mein bester Freund. Alle Sachen, die hier bleiben, werden in Kisten aufm Dachboden gestapelt. Weil ueber Weihnachten unser ganzes Wohnheim an Russen vermietet ist. Juchu... [Ich will ne eigene Wohnung echt. Ist es nicht schlimm genug, dass ich mich um eine Fernbedienung pruegeln muss, nachts bis halb 2 aufbleibe, weil ich mir dann die Wiederholung meiner Lieblingsserie anschauen muss, obwohl ich Schule hab und zu allem Ueberfluss auch noch in einer kleinen immer schmutzigen und vor allem schlecht ausgestatteten Kuechenecke kochen muss und auch noch jeder durchs Fenster oder ausm Aufenthaltsraum zuschauen kann??
Und nein, es wuerde mir nicht einfallen, mich zu beschweren, wenn ich nicht wuesste, dass es hier auch Zimmer gibt, die mit Fernseher und Kueche ausgestattet sind und dass auch in unserem Gebäude von der Schule ausgeliehe Fernseher gibt :/]

Und sonst? Warte ich jetzt einfach auf die Skisaison... Dann im Januar. Ich frag mich nur, ob man hier wo Schlittschuhlaufen gehen kann.

So das wars dann. Ab Donnerstag gibts Ferien.

Donnerstag, 6. Dezember 2007

Kyllä se on surullinen, mutta kaunis surullinen...

- Klar ist das traurig, aber schön traurig.

Tja, dann stellt mal alle weiss-blaue Kerzen auf. Finnland wird heute 90.
Leider können nicht alle so ganz mitfeiern. In den Nachrichten lief gestern, dass das Trinkwasser der Stadt Nokia versucht ist (Bakterien? Sollten sie das gesagt haben, hab ich es nicht verstanden). Es darf nicht zum trinken oder kochen benutzt werden und ein paar kleine Gnome werden im Krankenhaus behandelt. Und jetzt wird in der ganzen Stadt nach Wasser angestanden, bei Minusgraden.
Viel Zeit hab ich nicht, weil wir eigentlich seit Samstag schon durchfeiern... Schlimm, oder?

Und Jarkko meinte gestern zu mir, dass ich schon anfange Savo zu sprechen... Neiheiiin. Warum denn nur? In meinem Fall wäre das gleiche wie plattdeutsch zu lernen und sich dann in Dresden in die Uni setzen wollen :(

Vielleicht gibts dann am Sonntag einen Bericht. Morgen mach ich los nach Helsinki :)

Freitag, 23. November 2007

Suomen kielestä

Mal ein wenig was zu dem, womit ich mich den ganzen Tag so beschäftige: Die finnische Sprache.

Ich hab kuerzlich meine Grammatik bekommen. Also eine auf deutsch ueber finnisch. Und war leicht geschockt, dass sie 200 Seiten dick ist. Aber kein Wunder, wenn diese Sprache auch nicht ohne 15 Fälle, 5 Partizipien und ganze 4(!) Infinitive auskommt. Wirklich man kann jeden Satz auf durchschnittlich sieben verschiedene Weisen ausdruecken. Danke.
Was Meike und ich allerdings viel erstaunlicher fanden, war dass die Finnen kein Wort fuer "Wärmflasche" haben. Wir haben echt mehrere gefragt, und niemand konnte uns was nennen. Nachher wird das eben immer mit "warmes Wasser-Beutel" adressiert. (Ist mein Deutsch wirklich so schlecht geworden? Mama, bekomm ich einen Deutschkurs in meinen Ferien?)
Was bei den Finnen noch toll ist: Es gibt zwei Onkels. Meint zwei Wörter dafuer. Aber keines beschreibt meinen Onkel. Toll, oder? Eno meint einen Bruder meiner Mutter, Setä einen Bruder meines Vaters. Wenn nun mein Onkel keines von beidem ist? Ich bleib einfach bei Onkel und hoffe, das stört ihn nicht.
So ist das hier. Komischerweise gibt es dann auch noch fuer alles einen Spitznamen. Der Helsingin Sanomat, Finnlands grösste Tageszeitung, wird liebevoll Hesari genannt, das Feuerzeug (sytytin) sytkari... [Wenns wirklich wen interessiert, schreib ich auch gerne mehr.]

Ansonsten gab es am Dienstag die Gelegenheit, eine finnische Tradition kennen zu lernen und ganz höchstelbst auszuprobieren: Eisbaden. Leider kann ich da keine Fotos oder Berichte von bringen, weil ich mich unter meine zwei Bettdecken mit Wärmflasche und Tee verkruemmelt habe. Obwohl ich mir sicher bin, dass man das nach dem Genuss von etwas hochprozentigem machen könnte.
Ob ich das nächste Woche schon weiss, ist eine andere Sache, da hier grade die Grosse Eisschmelze eingesetzt hat und aus dem Haus gehen geradezu gefährlich geworden ist.

Sonntag, 18. November 2007

Mutsi huolehtii

- Mama kümmert sich… Jarkkos Kommentar zu meinem 6. (?) Päckchen von zu Hause

Und endlich: Der erwartete Eintrag. Juchu.

Was soll ich sagen? Das Wochenende in Tampere war einfach das genialste seit langem. Ich hab mich auf finnisch in der Jugendherberge eingecheckt. (Premiere!) Und dann ein wenig shoppen und schließlich auf den Weg zum Konzert gemacht. Wenn drei meiner Lieblingsbands an einem Abend spielen, dann muss ich da halt auch hin. Da der Einlass irgendwie eine Stunde später war als ich dachte (danke an die Webmaster der deutschen Seite der Band mit X!), bin ich noch ein wenig spazieren gegangen. Und im Endeffekt um die Tamperer Uni schlawenzelt. Liegt schön zentral die UTA. Nebenbei hab ich dann auch gleich festgestellt, dass die Technische Uni da (TUT) irgendwo jwd liegt. Na danke!
Das Konzert war echt genial. Heijaste waren einfach noch besser als beim ersten Mal, Naked haben tolle Show gemacht, Lovex haben richtig gerockt (auch wenn meine lieben Bekannten vom Berlinkonzert nicht der gleichen Meinung waren…) und Negative… Was soll ich sagen? Ich hab die Band schon sooo lange lieb, da gibt’s nichts Negatives dran auszusetzen. (*hust* Naja, außer vielleicht Fanrabatt auf die teure Klubi-Cola?)

Samstag dann noch mal mit den Mädels aus Berlin getroffen, nachdem ich meinen Kleiderschrank geupdatet hatte. Der Stadtbummel war sowieso lustig. Irgendwo zwischen Oktoberfest und Halloween konnte man an den Schaufenstern vorbei wandeln.
Im Amadeus haben wir dann auch neue Leute kennen gelernt. Besonders lustig war eine ältere betrunkene Dame, die an unseren Tisch kam, weil sie uns beim Negative-Gig gesehen hatte. Ja, und dann erklärte und die bisexuelle Helsinkier Buddhistin, dass diese Band eben was ganz besonderes sei. Sie schicken eine Message direkt ans Hirn… Sagt jetzt nichts, der Koskenkorva sprach aus ihr oder die geschätzten Dutzend Biere.
Und am Sonntag hab ich die Qualität der verschiedenen Kaffeehäuser erkundet. (Arme Emilia, aber so einen Luxus gibt’s hier nicht.) Und Sacher-Torte gegessen. Ehrlich, die Finnen stehen da drauf. Gibt’s sogar bei uns im S-Market (aber wo man alkoholfreien Weißwein kaufen kann…)
Der Witz schlechthin auf dem Weg zum Bahnhof war wohl, dass es in Tampere eigentlich nur Gitarristen gibt. Oder zumindest laufen nur die frei rum. Das meinte ich auch gleich zu Emilia, schließlich sieht man in Berlin alle möglichen Instrumente durch die Gegend getragen zu werden. Emilia schob das schließlich darauf, dass man Schlagzeuge so wahnsinnig schlecht transportieren konnte. Und etwa 5min später kommt uns einer entgegen und trägt ein Schlagzeug. Also ein E-Drumkit. Aber… Er trug ein Schlagzeug durch den Tamperer Bahnhof. Sachen gibt’s, die gibt’s gar nicht.
Schließlich stand noch eine wichtige Lektion zur finnischen Bahn an. Mein Zug hatte 25min Verspätung und ich hatte drei Anschlusszüge zu erwischen. Jedes Mal Umstiegszeit von etwa 4-7min. Aber es hat geklappt, ich war zu Hause und am Bahnhof stand jemand, um mich nach Hause zu fahren. Geht doch.
Das Wochenende danach ging es dann zu Maria – Geburtstag feiern. War mal wieder ganz nett, auch wenn ihre Mutter immer versuchte, Markus und mich zu verkuppeln.
Halloween wurde hier entgegen meiner Erwartungen nicht gefeiert. Ja,und auch kein Faschingsanfang.
Letztes Wochenende stellte schließlich die Versorgung aus der Luft mit deutscher Nahrung meinen Lebenserhalt sicher. Was soll ich sagen? Meine Familie ist die Beste.

Und grade vergangenes Wochenende waren wir mit zwei Mitkurslern von mir in einer Bar. War echt ein netter Abend. Der DJ hat auch gern Musikwünsche wie Arash und Rammstein angenommen. Und uns wurden Drinks ausgegeben, die Jacken abgenommen, in die Jacken geholfen… Und chauffiert wurden wir auch. Die tollen roten Partnerlookjacken sind übrigens von der Bar da. Wenn man mal raus muss, rauchen oder so. (Oder frische Luft schnappen. Echt, das ist ab und zu mal nötig. Lonkero ist einfach zu tolli. (Und nein, wir haben es nicht geschafft, uns zu betrinken [Nicht, dass wir das nicht versucht hätten.]. Lonkero is noch bezahlbar und der hat nur 4,7)
Der Finne, zu erkennen an der nichtvorhandenen roten Jacke, war betrunken und wollte mit aufs Bild. Also verzeiht Meike, dass sie nicht so begeistert geschaut hat, wie dem ganzen Rest des Abends. ;)
So. Jetzt weiß ich auch, wie es war zu Großmutters Zeiten zu backen. Ich hatte weder einen Mixer, noch ein Hudelholz noch einen Schneebesen… Also alles reine Handarbeit, sogar die Zitrone für den Guss hab ich allein ausgepresst. Ehrlich. Ich vermiss unsere Küche.

Ach ja, und am 11.11. hatten wir Vatertag. Immer zweiter Sonntag im Monat. Aber irgendwie komisch, wenn man gewohnt ist, dass der im Sommer ist. Hier ist schließlich letzte Woche schon Schnee gefallen. Genug, um viel Arbeit zu haben, wenn man ein Auto startklar macht, aber nicht genug zum Ski fahren oder Schneemannbauen. Irgendwie ist das unfair.

Mittwoch, 7. November 2007

Me emme asu metsässä, vaikka me asumme metsässä.

- Wir leben doch nicht im Wald, obwohl wir im Wald leben.

Oh ja, gerade heute kam von unserer Lehrerin eine Aufforderung, wir sollen uns mehr um die Nachrichten kuemmern. Und was schaut einem gleich von der ersten finnischen Seite entgegen?
Ein Schulmassaker.
Oh mann. Irgendwie ist man schon geschockt, dass das einen ueberallhin verfolgt.
Allerdings hängen Finnen sehr dem amerikanischen Vorbild nach. Sie fahren schon seit vielen Jahren diese grossen Kisten, hören Elvis, essen Fastfood und Suessigkeiten und trinken nur Limo. (Wenn man manchen Zeitungsredakteuren glauben darf.

Ok, was solls. Muessen wir durch.

Und gestern. War hier svenska dagen. Der Tag der Schweden. Oder der Schwedischkeit in Finnland. Oder... Warum eigentlich? Jedenfalls wurde unsere Flagge gehisst. (Obwohl das kein Beflaggungstag war. Vielleicht, um den 4.10. wettzumachen. Da war Beflaggungstag, aber keine Flagge.)
Tja. Und geschneit hats auch schon den zweiten Tag in Folge.
Und als nächstes kommt dann wirklich mein versprochener Eintrag. Muss nur noch die Fotos bekommen.

Donnerstag, 25. Oktober 2007

Hauskaa retkipäivää!

Toller Ausflugstag für alle!

Erst einmal Entwarnung an alle: Ich bin weder vor Langeweile gestorben noch eingeschneit. Was habt ihr denn feines verpasst!? Außer das Essen hier, mein ich jetzt.
Am 10.10. war mein allererster Beflaggungstag in Finnland. Ich mein, beflaggen, so richtig echt, mit morgens wird die Flagge liebevoll hochgezogen und abends wieder runtergeholt. Hab ich nur einmal in Deutschland gesehen. Als Herr Rau gestorben war.
Aber egal, warum war denn nun Beflaggungstag? Ganz einfach. Alexis Kivi-Tag bzw. Tag der finnischen Literatur war da. Der Alexis Kivi hat nämlich den ersten finnischen Roman geschrieben. Zu einer Zeit, in der schwedisch als die Kultursprache galt und finnisch die „Bauernsprache“ war. Das erste finnische Buch wurde jedoch von Mikael Agricola geschrieben – oder besser übersetzt: Das neue Testament.
Zur Feier des Tages haben wir einen alten finnischen Film über Kivis Leben geschaut. Etwas deprimierend, da der Mann irgendwann psychisch krank wurde und sehr jung starb.
Am 11.11. ging es dann nach Mikkeli/Sankt Michael. Eigentlich war geplant in mehrere Museen zu gehen. Jedenfalls ging es halb 12 los und auf der Fahrt wurde gesagt, dass das erste Museum in Juva zu hat. (Tolle Organisation. Erinnert mich an was…) Jedenfalls gab es stattdessen eine Einkaufspause im Mikkelier Prisma. Erwähnenswert wäre hierbei, dass wir auch in Savonlinna einen Prisma haben. Nur, dass der eben nur 35 statt 130km entfernt ist. Schließlich ging es dann noch zu einem Militärmuseum. Es war klein, arg klein und sehr klein. Ich weiß nicht so recht, aber mit Fotos war man in 30min durch.
Danach ging es zu irgendeiner Pappila. Eigentlich heißt das ja Pfarrhaus. Doch irgendwie fanden wir uns dann in einem ganz unchristlichen Konsumtempel wieder. Beinahe hätten wir auch bei dieser wahnsinnig tollen gefilzten Kuhtasche zugeschlagen. Aber die rund 75€ waren uns dann doch ein wenig happig.
Schließlich ging es noch in einen dritten Ort. Kaffee trinken und die Aussicht genießen. Das doofe war nur, es war schon dunkel. Und kalt. Tolle Aussicht, oder? Aber kein Wunder, zum Mittag hatte es ja auch zum ersten Mal geschneit.
Aber wenigstens wars im Bus warm und die Landschaft war nett.
Letzte Woche Donnerstag war Abend der Künste. Jeder sollte was vormachen. Unsere Afghanen haben gebacken. Sasha, unser Russe, der öfter schläft als dass er im Unterricht ist, hat russische selbstgeschriebene Gedichte ins finnische übersetzt und vorgetragen. Anfangs meinte Eine, dass ich ihm beim Übersetzen helfen soll. Aber dann haben die das doch zu zweit gemacht. Gott sei Dank. Ich wäre denen eher ne Hilfe gewesen, wenn ich Kaffee gekocht hätte. Danach sollte ich dann superdeuper-deutsche Sacher-Torte backen. Irgendwie war es schwer ihr zu erklären, dass es nicht deutsch ist. [ber unter uns. Sie meinte ja auch, wir wuerden noch einen deutschen in unseren Kurs bekommen. Komischerweise ist der aber aus der Schweiz...] Die anderen Kurse haben dann Ausstellungen von Gedichten vorbereitet und man konnte Weihnachtsfensterschmuck basteln. Die Masseure haben außerdem massiert.
Jedenfalls nachdem ich mein Lieblingsessen gegessen hatte – Makkaroniauflauf bzw. Lasagnette, weil das nur Überbackene Nudeln und Hackfleisch ist – dann noch frisches Afghanenbrot und landestypischen Nachtisch. Lecker! Deshalb gibt’s auch Fotos. Hussein, der neben mir saß, war übrigens der Bäcker. Meike schlug schon vor, dass ich mir den schnappen soll, da er ja zumindest Ahnung von Hausarbeit habe. ;)
Das vorletzte Wochenende waren wir auch wieder Tina besuchen. Immerhin hatte sie Montag Geburtstag und wir haben uns einen gemütlichen Freitagabend gemacht. Leider musste sie öfters auf die kleine Schwester ihres Freundes aufpassen, sodass wir uns nicht allzu lange sahen. Dafür kenn ich jetzt dank Meike die ganze erste Staffel von „Türkisch für Anfänger“. Und wir haben Nudeln gekauft. 2,8kg gab’s für einen Euro. Wer da nicht zuschlägt… Die Frage ist nur, wer die jetzt alle isst.
Übrigens. Finnen stehen auf Trödelmärkte. In jeder Stadt, egal wie groß, gibt es mindestens einen davon. Aber der Knaller ist. Selbst unser Massagekurs hat jetzt einen eigenen kleinen Trödelmarkt. [10 Holzwäscheklmmern fuer 10ct. Wir haben entschieden, dass es auch weiterhin ohne geht.]
Ach ja, am 24. war auch wieder Beflaggungstag. „Tag der Vereinten Nationen“
Und am Montag war die Hälfte der Morgennews nur Kimi gewidmet. Sonntag gabs wohl auch Volksfeste. Davon hab ich aber nicht so viel mitbekommen, weil ich den ganzen Nachmittag und Abend im Zug verbracht hab. Wo ich war und was los war gibt’s im nächsten Eintrag.

Freitag, 5. Oktober 2007

Se sattuu

Das passiert...

Ja, man könnte meinen, dass ich nach so viel Zeit so richtig viele tolle Neuigkeiten hab. Aber nee.
Außer dass sie die Ruderboote vor drei Wochen winterfest gemacht haben, war nichts. Oder doch: Unsere Zivildienstleistenden haben neue Hemden bekommen. Ab dieser Woche trugen alle hellblau. (Montags noch geknittert, weil die jemand zwar gebügelt, aber zusammengelegt hatte. Das sah aus.)
Ich hab endlich herausgefunden, dass es im S-market (der, der 7km weg ist) solche Aufbackcroissants gibt wie in Deutschland. Supi, gabs die letzten zwei Sonntage.
Und im K-Kauppa (8km), wo es normalerweise meine Lieblingsschokolade gibt, ist diese seit fast zwei Wochen aus. Es war besonders enttäuschend, weil ich extra hingelaufen bin. (Ja, ich hab was zu dem Thema geschrieben vor ein paar Wochen. Ich nehm es zurueck, wenn einem ganz langweilig ist, dann kann man damit gut 3 1/2 Stunden rumbringen.)
Soso, und da es im Moment wirklich wahnsinnig langweilig hier ist, (Weil das Wetter schlecht ist.) hab ich ein neues Hobby: mit Finnen reden.
Nein, im Ernst es ist gar nicht so einfach mit denen ins Gespräch zu kommen. Auch wenn die selber neugierig sind, was hier so rumläuft.
Naja, so hat man dann seine Leute, irgendwie. Jonna, Riika, Mira und Joonas sind allerdings alle um 16. Also es ist zwar lustig mit ihnen, aber Gespräch kann man das meist kaum nennen. (Was man mit 16 eben so lustig findet, nicht? Ihr versteht schon.)
Viel genialer war es, dass Roman letztes Wochenende hier war. Ich lach mich jedes Mal tot. Und wenns nur darum geht, wie er mir Vokabeln erklärt. Total ungenial ist, dass sein Fahrrad in seinem Zimmer steht und ich kein Bargeld holen konnte. Weil der Tomi gestern zweimal den Schulbus (10 Sitzplätze) nach Punkaharju gefahren hat und jedesmal 15 Leute drin saßen. Oo
Nu ja, außerdem macht es voll Spaß mit Mervi fernzusehen. Sie ist so witzig. (Und am Wochenende immer bei irgendwelchen Kursen. Oo) Und die letzten drei Tage hab ich mich dann auch mit Jarkko unterhalten. ("Wie jetzt? Ein Autounfall, wenn kaum ein Auto auf der Straße ist?" - "Passiert halt.") Wahnsinnig toll bei ihm ist, dass er mal absolut gar kein Vertrauen in sein englisch hat. Also reden wir echt nur finnisch. Also, meistens wartet er, bis ich den Satz beendet hab und versucht dann zu raten, was ich meinte. Es ist sehr lustig. Wirklich.
Oder... Er wollte gestern unbedingt etwas deutsch lernen ("Mäh, das ist viel zu schwer. Wir reden lieber wieder finnisch.")
Jarkko: No sitten puhu saksaa.
Ich: Mitä?
J: No... esimerikiksi "Nimeni on..."
I: Ich heiße Ariane.
J: Ich heiße Ariane.*
I: Niinkö?
J: Ich heiße Jarkko.
[Aber... eigentlich müsstet ihr das mal selber hören, weil Finnen kein "ß" sprechen können. Das klingt so knuffig.]
Ach ja, und wenn gar keiner zum reden da ist, stricke ich Socken. Denke, dass das noch ganz nützlich sein kann.

* Und dazu möchte ich noch anmerken, dass er neben Joonas, Aleksandr und Meike einer der wenigen ist, die meinen Namen aussprechen können. Mama, Papa, warum habt ihr mir so einen schwer auszusprechenden Namen gegeben?

So, und dieses Wochenende gehts dann ernsthaft zu Maria. Endlich mal raus hier. Ich muss auch dringend mal zu H&M und in einen Laden, wo es Haarfarbe gibt. (Ist hier echt schwer zu besorgen. Oo)

Samstag, 22. September 2007

Huomenta

- um mal mit ein paar Basics rauszurücken: [Guten] Morgen!

Soso, am Donnerstag hatten wir das Schuljahreseröffnungsfest. Klingt komisch, ist aber so. Am Ende von Woche 5 (außer für die Masseure und öhm... noch irgendwen; da wars Woche 4) haben wir das Schuljahr eröffnet. Toll, nicht?
Jedenfalls gab es Festprogramm: Reden, Lieder, Gedichte, Tänze. Es war ganz nett, wenn auch die Reden etwas langatmig (ja, auch die Finnen hinter uns haben sich gelangweilt...)
Außerdem lief von Donnerstag bis heute in ganz Finnland eine Aktion des Roten Kreuzes: Nälkäpäivä. Hungertag. Allerorts wird vom Roten Kreuz Bohnensuppe gekocht. Besonders in kleinen Orten ein "großes Ding" - wie Meikes Oma uns erklärte. Für die sonst so schüchternen Finnen eine tolle Gelegenheit sich zu treffen und seine Nachbarn kennen zu lernen (also, wenn die da draußen eben mal so 3km wegwohnen sieht man sich wirklich nicht so oft). Auf jeden Fall gehen die Einnahmen und Spenden in einen großen Topf und davon werden dann Projekte gegen den Hunger in der Welt finanziert. Find ich toll, die Idee. Letztes Jahr hatte das Rote Kreuz fast 2,5 Mio € auf diese Weise gesammelt. [Und weil der gesamte Vortrag dazu auf finnisch war, hab ich nicht so ganz verstanden, was für Projekte das genau waren. Aber wers wissen will, schickt mir einfach ne eMail, nicht wahr?]
Am Donnerstag saß mir der Roman dann beim Essen gegenüber und wir haben ein wenig geschwatzt. Er fragte, ob ich mal viel geschwommen bin, wegen meines Rückens. (Ich hab doch keinen Schwimmerrücken, oder??) Naja, ich wollte ihm erklären, dass ich nur voltigiert hab. Mit dem Wort Vikellys konnte er nichts anfangen. Aber ich wusste, dass er ab und zu mal reitet, also versuchte ich es auf folgende Weise [auf finnisch, und ich finds schon auf deutsch schwer, das zu erklären]: "Man kann auf Pferderücken auch was anderes machen als reiten." Was ich wirklich gesagt hab, werd ich wohl so schnell nicht erfahren. Aber Roman und sein anderer finnischer Kumpel schauten sich vielsagend an und brachen in Lachen aus. Peinlich. [Aber letztendlich hat die Dame auf der anderen Seite von Roman ausgeholfen. Und er hat kapiert, dass man da aufs Pferdchen hüpft und so. :D]
Viel mehr war auch gar nicht los.
Außer vielleicht eben: Der Regen dreht sich zu mir um und fragt, ob er zu uns rüberkommen und mit uns Essen kann. Muss dazu sagen, dass ich mit ihm nichts zu tun hab, er aber mal was von Meike wollte (oder noch will). Bin ich Mutter Theresa? Ich bekoch doch hier nicht irgendwelche Leute. (Also gut, manch einer hier könnte mit bittebitte und Augenzwinkern was erreichen. Aber der nicht!)
Frechheit. Sich einfach selber einzuladen.
Soso. Und nächstes Wochenende bin ich vielleicht sogar weg hier. Die Maria hatte was von einer Wandertour erzählt. (Und 5km hörte sich nicht zuuu viel an ;)

Dienstag, 18. September 2007

Was ist das? - Das ist wunderbar!

Ausnahmsweise mal ein deutscher Spruch. Aber nur, weil er von einem Russen kam.

Soso, wir haben im Kurs einen neuen Schueler. Er heisst Emanuel und ist von Haiti. Somit stösst unser Kursraum, in dem Fall dass mal alle da sind, an seine Grenzen.
Nun, wie verbringt man also ein Wochenende in einem Internat.
1. Ausschlafen
2. Zimmer putzen
3. Essen machen (und vorher einen Zivi suchen, der einem einen Topf leiht)
4. In der Raucherecke (oder nachts vorm Fernseher) abhängen. <-- Ganz wichtig, weil da alle sozialen Kontakte gepflegt werden.

Mehr war echt nicht los, ausser vielleicht dass ich mal wieder ein Buch in der Hand hatte. Irgendwie komme ich nämlich gar nicht zum Lesen.

Heute waren wir mitm Rad mal wieder in Punkaharju. Einkaufen. Leider waren meine Fairtrade-Bananen alle noch gruen. (Und Chiquita kauf ich nicht.)
Wir haben auf dem Weg gedacht, dass einer unserer Mitschueler gelaufen ist. Nicht schlimm, wenn es nicht 7km je Strecke in strömendem Regen wäre.
Als wir wieder heir waren, war die Essenszeit vorbei. Aber! Der Koch hat uns (und zwei anderen) nochmal extra was gekocht. Das war voll lecker, weil nicht Grosskueche und schon ne halbe Stunde beim warmstehen. Ausserdem gabs reife Bananen :D [Und Jarkko, also der gelaufen ist, hat mir seine geschenkt.]
Mit seinem Kumpel Roman, der Russe, den ich in der Ueberschrift zitiert hab, haben wir uns die ganze Zeit unterhalten. Weil Roman mal zwei Jahre in Frankfurt war und so. Nachher hab ich mir was auf russisch abgebrochen und er ein paar Sätze deutsch gesagt. Es war voll lustig. ;)
Ach ja, und ich find es auch lustig, sich mit einem Iraker und einer Russin auf finnisch Löcher in den Bauch zu lachen. Das macht voll Spass.

Und nach all den positiven Dingen, nochmal was heikles.
Manuel, aus Angola, in meinem Kurs. Also wirklich. Er ist eine Zicke. Er verbessert unsere Finnischlehrerin (besonders gern, wenn er im Unrecht ist) und spielt sich voll besserwisserisch auf und hat zu allem(!) ein Kommentar. Sowas hab ich noch nie vorher gesehen. Wirklich noch schlimmer, als jeder, den ihr mir aus der Schule nennen könnt. Und er spricht immer so gedehnt und uebefalschbetont und seine Aussprache ist nicht wirklich gut. Jedenfalls, mag ich ihn nicht, weil er sich immer so aufspielt. Und eigentlich kann ihn ausm Kurs keiner leiden; unsere Afghanen nicht und unser irakischer Kurde erst recht nicht.
Wenn man ihn aber mal drauf hinweist, dass was nicht ok ist, was er macht, wird man sofort als Rechter von ihm bezeichnet (ok, er ist schwarz, aber na und? Wenn er nunmal alle von oben herab behandelt, macht ihn das unbeliebt). Voll schlimm. Aber schön, wenn man was hat, wohinter man sich verstecken kann.

Sonntag, 16. September 2007

Oletko saksalainen?

- Bist du Deutsche?, fragte so ein komischer Typ gestern.
- Ja.
- Dann sprichst du wohl auch tuerkisch.

Ist doch immer wieder interessant, was man so ueber uns denkt. :D
Naja, dann gibts jetzt ein paar Bilder zu beschauen :D

Die grosse Frage vorm Umzug war ja fuer viele: "Was nimmst denn alles mit?" Tja, meinen 65l-Rucksack, meine alte Schulmappe und meinen Laptop. Und so steh ich damit nun am Kouvolaer Bahnhof, ein paar Stunden bevor ich hier ankam und hatte eigentlich die Nase voll von den 25kg Gepäck, die ich da schon den 4. Tag in Folge durch Finnland schliff. Die Route hab ich fuer Ortsunkundige mal aufgemalt.




In gruen meine Reiseroute. Der orange Fleck zeigt, wo wir vor zwei Wochen waren. Und in neongruen: Da bin ich jetzt.




Aussicht vom Steg









Die Strandsauna und schuleigenen Ruderboote




In der Woche gibts hier 5mal am Tag Raubtierfuetterung. Und dann sieht der auch gleich nicht mehr so gross und leer aus.


Die Sitzecke im Foyer. In der Woche kanns schwierig werden, einen Platz zu bekommen. Aber heute war sie leer. Dort gibt es auch Zeitungen (Savonmaa, Itä-Savo und den Helsingin Sanomat). Recht praktisch.




Der See.









Hier wirds schon Herbst!














Unser Grillplatz. Direkt am See. Am ersten Tag gabs ueber dem Feuer (auf dem Steinhaufen da) gegrillte Eierkuchen!






Unser Campus. Bei Grossansicht muesste man sehen können, dass da Wohnhäuser stehen. Ach ja, wenn man den Weg lang geht, kann man bedingt in die Zimmer schauen. (Also zumindest sieht man, wer sich grade umzieht. ;) Seit wir das Wissen, ist unser Rollo meist unten oder die Vorhänge zu ;)



Unser See. Und die Bruecke, ueber die man muss, wenn man weg will.










Unser Bad. Nix fuer Klaustrophobiker. Bitte beachtet die nicht-vorhandene Duschwanne.











Ausblick ausm Fenster. Der Engel klebte schon da.












So, das wars erstmal. Uebrigens ist seit Freitag Ramadan. Das heisst tagsueber:
- nicht essen
- nicht trinken
- kein Sex
- nicht rauchen
Und nachts (also zwischen Sonnenunter- und -aufgang):
- essen
- trinken, aber kein Alkohol
- rauchen
- Sex nur mit der eigenen Ehefrau

Uebrigens hatte der erste September noch 16 Sonnenstunden. Der 30. hat dann nur noch 12. Glueck also fuer unsere ganzen moslemischen Männer.

Freitag, 14. September 2007

Miksi sinä näytät niin surulliselta?

- Warum schaust du so traurig aus? [Und ich weiss nicht, ob da nicht doch der Partitiv hin muss.]

Von links nach rechts: Ich, die Tina, die Meike
Naja, letztes Wochenende waren wir aus. Toll nicht? Was soll man dazu sagen. Tina (hier ansässig seit 6 Jahren) hat uns mit in einen Klub genommen. Nun muss man ja sagen, dass wir von Deutschland (besonders von Berlin) arg verwöhnt sind. Man könnte auch sagen, eigentlich ist hier nichts los... Also es gibt drei Möglichkeiten auszugehen. Mal sehen, Meike und ich wollen wenigstens noch die Rockbar sehen ;)
Pueh. Und keine bösen Kommentare uebers Foto. Mir gings an dem Tag nicht so blendend. (Den meisten Finnen dann auch nicht mehr. Ich hab noch nie so viele Leute auf einmal sich uebergeben sehen... Und ich hätte auch drauf verzichten können, um ehrlich zu sein.)


Samstag dann ausschlafen. Und ein wenig shoppen gehen. Die meisten Läden machten schon um 2 Uhr zu. Aber ich hab jetzt warme Schuhe :D Am Sonntag hiess es dann zurueck auf die Insel. Dazu muss man wissen, dass am Wochenende genau 2 Busse hierher fahren. Samstags um 6:05 und Sonntags um 16:20! Und was soll ich sagen, wir haben es geschafft, den Sonntagbus genau eine Minute zu verpassen. Eine halbe Stunde später fuhr dann ein Bus nach Parikkala. Also auch durchs Zentrum unseres Ortes. 8km Fussmarsch bis nach Hause. Und so sah es dann eben auch aus. Ansonsten ist Savonlinna eine schöne Stadt. Viel Wasser. Alte Gebäude (viel zu wenig, ok.)
Ach ja und eine Erfahrung mussten wir machen. Finninnen sind echte Zicken. Im Klub lästern sie ueber andere und sind sich auch fuer Kommentare nicht zu fein. Ausserdem fahren sie auch gerne im Auto an einem vorbei, wenn man nach Hause läuft. (Danke, Mädels. Echt!)

Ausblick, als ich auf Tinas Rueckruf gewartet hab.
Soso, zur vergangenen Arbeitswoche gibts kaum was zu sagen. Unterricht, Hausaufgaben, Rudern, Spazierengehen und Essen haben sich abgewechselt. Highlights waren wohl die Anrufe. (Tina letzte Woche Di; Mama und Tante Carmen diese Woche Mi). Und wer mich angerufen hat, weiss auch nen bissl ueber das Kommentar meiner Lehrerin in der Ueberschrift bescheid.
Ansonsten wollte ich ja endlich mal von meinem Kurs erzählen. Wir haben den kleinsten Raum der Schule abbekommen. Und sitzen dann dort buntgemischt und enggedrängt.
Rudern
Ganz vorne links an der Tafel sitzt Svetlana, Russin, 53. Dann gehts die Runde herum: Nganga Massamba Manuel aus Angola, Madjit, 20, ein Kurde (aber keiner von den arabischen Kurden! - sagt er selber immer, was das heisst, hab ich noch nicht so ganz verstanden), Olga, geschätzte 40, auch aus Russland, Shah Hossein, Kurde oder Afghane, man weiss es nicht genau, dann ich, die juengste im Kurs nur nebenbei, Elena, 23, aus Russland (mit ihr versteh ich mich richtig gut), Davood, Afghane, Hussein, Afghane, Ahmad, Afghane und Hamid (aka "Der Lackaffe"). Afghane. (Aber fragt mich nicht, ob nicht einer von den anderen doch noch Kurde ist. Oo)
Ausserdem haben wir noch einen Aleksandr (Russland, 20) im Kurs. Aber der war nur einmal da bisher.
Meike entspannt nach dem Rudern
Und unsere Lehrerin ist die Eine. (Also, ihr Name ist "Eine" - was ziemlich gemein ist, denn bei den Finnen spricht man das Eyne.) Sie kann auch fliessend russisch. KOmmt öfter mal im Unterricht vor, durch die vielen Russen und deshalb kommt das auch bei mir wieder zurueck in den Kopf. (Elena lacht immer, wenn ich was auf russisch sag. Aber eigentlich lacht sie sowieso immer.)

So, und vor mir liegt nun ein Wochenende mit selberkochen, weil ich allein hierbleibe und mal was anderes als Auflauf mit Kräutern will. Ausserdem hab ich noch zwei buecher zu lesen fuer dne Unterricht. EIn Kapitel Lehrbuch fuer den Unterricht und 3 Seiten Sachtext. :D

Was habe ich heute zufrieden festgestellt? Die Meike bekam von ihrer Oma einen Spruch auf Holz als Gluecksbringer. Jos purjehdit vain auringosella säällä, et pääsee koskaan perille. Ich habs am Anfang nicht verstanden und wollt es eigentlich nachschlagen. Und heute schaue ich drauf und versteh es ohne Wörterbuch. :D
Nun muss ich nur noch am Wochenende einen Finnen finden, der auch finnisch mit mir redet. Weil die lieber auf englisch einen abbrechen und mich raten lassen, was sie meinen. :/
Vielleicht den Johannes. Der macht hier Zivi. (Wie der Lauri, Jari, nochn Lauri, ein Rothaariger, nen Blonder und noch ein Matti. Aber fragt mich nicht, was die hier alles machen. Arbeiten jedenfalls nicht. :D)

Und wenn schönes Wetter ist, gibts Fotos :D

Donnerstag, 6. September 2007

Kaveri sukset

- Genosse Ski (oder so. Fand ich lustig :D Der Ski der beste Freund des Finnen.)

So, Sonderbildereintrag fuer den Hannes :D

Also unser See. :D Schön, nicht? Der Steg ist unserer und dieses rote Gebäude ist eine Sauna (aber nicht mehr in Betrieb.)


Finnische Nationalaussicht. Oder auch, der See auf dem wir rudern. Ich könnte von solchen Bildern noch 100 online stellen. Sieht einfach ueberall hier so aus. Ist aber in echt viiiiiel schöner. ;)

So, Unterricht geht auch gleich weiter.

Montag, 3. September 2007

Perse kipeä

- Madjits Kommentar zu Tinas Fahrstil: Sein Hintern tut weh.

Jaaa. Ich hab schon eine Weile nichts mehr von mir hören lassen. (Aber nur, weil ich dne Raum hier immer noch nicht mag. Habt ihr ein Glueck, dass ich was runterladen muss und keine eMails mehr zu Lesen hab ;).

Viel gibts ueber die letzte Woche ja nicht mehr zu sagen. Ganz normal eben Unterricht - etwa 5 Stunden am Tag. Dazu garantiert eine Stunde Hausaufgaben. :)
Freitag sind wir schon nach dem Mittagessen nach Savonlinna gefahren, um zu Meikes Oma zu fahren. Erst ein paar Stunden Bus und dann Zug. (Und ich liebe meine Studentenkarte. 50% Rabatt, Tampere ich komme :D).
Ich hab das allererste Mal meine Tickets (und Meikes fuer den Zug mit) in finnisch "bestellt". Und es hat geklappt. Normalerweise merken alle sofort, dass man Ausländer ist und fragen auf englisch nach. Aber diesmal nicht. :D
Meikes Oma wohnt irgendwo am Keitele-See (der 4. grösste Finnlands, hat Meike gesagt) im Wald, kaum einer sonst da. Die Stadt, zu der auch ihr Grundstueck gehört, ist mit dem Auto ueber 30km entfernt (mitm Boot nur etwa 15). Auf jedenfall voll toll und voll finnisch.
Am Samstag haben wir dann karelische Piroggen gebacken. (Und ja, diesmal haben sie sogar danach geschmeckt :P). Soooooo lecker. Und abends in die holzbeheizte Sauna und zur Abkuehlung in den See. (Luft 12 Grad. Wasser 14 Grad. Sauna etwas mehr als 80)
Sehr finnisch.
Sonntag war dann faulenzen und spazieren gehen.
Heute mussten wir schon halb 6 aufstehen, um den Schulbus von Vantalo (oder so? Oo war noch im Halbschlaf), welches ueber 30min mitm Auto war, zu nehmen. Von Kuopio gings dann mit einem zweiten Bus nach Savonlinna. (165 fuer 12e mit Studentenrabatt. Und bequem ist es auch noch.)
[Und ich hätte beinahe vergessen, was ich schreiben wollte, weil der Madjit mich voll erschreckt hat. Argh. Immer, wenn ich hier bin, macht er das. Und er spricht persisch oder so. Ich ich weiss grade nicht, ob die streiten oder das normal ist. Oo Ach ja, und neue Russen haben wir auch. Unser Unterricht läuft jetzt zu 20% auf russisch und 80% auf finnisch. UND ICH VERSTEH RUSSISCH NICHT! Wozu war ich eigentlich in der Schule??]
Ach ja, heute. Nach dem Unterricht kam Tina vorbei. Die lebt seit 6 Jahren hier und macht grade Berufsschule. Eigentlich ist sie aber aus Ostdeutschland. :D
Sie hat uns noch ein wenig was erzählt und dann zum Supermarkt gefahren. Und wenn alles klappt, gehen Meike, Tina und ich am Freitagabend weg und können das ganze Wochenende in Tinas Wohnung bleiben. Und im Lidl einkaufen und dann Pellkartoffeln mit Quark und Spaghetti mit Tomatensauce machen. (Ich freu mich wie ein Schnitzel. Oder wie sagt man? Himmelarschundzwirn. Deutsch ist so schwer, dass man nach zwei Wochen schon wieder alles vergessen hat ;).

Vielleicht interessieren euch ja noch ein paar Dinge, die mir aufgefallen sind:
* Butter ist hier gesalzen. Lecker!
* Finnische Duschen haben keine Duschwannen. Der Gulli ist einfach im Boden und man hat so einen Gummiwischer zum trocken machen.
* Fair gehandelte Bananen sind nicht so viel teurer als die von Chiquita (buuuh!).
* Generell gibts hier mehr Bio.
* Finnen gehen immer nach Geschlechtern getrennt in die Sauna (oder in Familie nach eigenem Gutduenken.)
* Pfandautomaten sind hier voll einfach zu bedienen und UEBERALL gleich. Genau, jeder Laden (alepa, s market, k(kkk) market etc... ) hat die gleichen Automaten.
* Unser Computerraum ist immer voll von Ausländern. Was die Finnen (nicht) am PC machen, weiss ich nicht.
* Trotzdem wir hier alle auf einer Insel eingesperrt sind, sieht man manche Leute tagelang nicht. (Schade!)
* Es sind draussen etwa 12 Grad. Dafuer haben wir aber noch knapp 16 Sonnenstunden am Tag. Von 5 - 21 Uhr.
* Niemand macht meine Hausaufgaben. :(

Und vielleicht gibts auch mal wieder Bilder :D

Mittwoch, 29. August 2007

Se on tuolla ylähyllyllä

Das ist dort auf dem oberen Regal.


Unser Steg.


Meike versucht unsere Wäsche mit einem Messer aus der ramponierten Waschmaschine zu bekommen.

Das da oben war ein Satz vom Freitag oder so. Ich find ihn toll. YLÄHYLLYLLÄ. Versucht das mal. Y ist ein Ü und den Unterschied zwischen einem und zwei L muss man auch hören ;)
Eigentlich wollte ich euch heute mal die Leute aus meinem Kurs vorstellen, aber irgendwer hört hier schon wieder diese furchtbare arabische Musik. Und ich kann die einfach nicht ab. Also ein andermal. Dafuer gibt es ein paar Bilder :)


Meike und ich. Ich muss jetzt los. In 5 Minuten geht Salatut Elämät (sowas wie GZSZ) los und unsere Lehrerin meinte, dass wir das unbedingt schauen muessen. (Und Hausaufgaben hab ich auch noch. Wir waren heute nach dem Unterricht in Savonlinna einkaufen. Das ist 20km von hier und dazwischen gibt es ausser einer Tankstelle nichts. Auf der Rueckfahrt war es lustig.
Tomi (unser Fahrer): Wisst ihr, wo wir sind?
Ahmad: Nein, wissen wir nicht.
Tomi: Wir sind im Wald.)

Sonntag, 26. August 2007

Emme tee… ööö… emme saa… ööö… emme ota

- Ich auf der Suche nach dem richtigen Wort.


Jaja, der erste Samstag hier. Heimfahrwochenende. Also soll man wohl für sein leibliches Wohl selber sorgen. Wie gut, dass wir das schon wussten… Okay, genug der Ironie. Erst haben wir ausgeschlafen und dann kam der wohl längste Tag hier. Ein wenig lesen. Als ich fertig war mit dem Buch stellte ich verzweifelt fest, dass es erst kurz nach 12 war. Was kann man also tun? Erstens die Wäsche abhängen und sortieren, zusammenfalten usw. Dann hab ich das Bad geputzt (vor Langeweile, wirklich sauberer ist es leider mal gar nicht). Uhrencheck: Kurz nach eins.
Dann habe ich also meine Finnischlektion vom Donnerstag aufgearbeitet und schließlich zu meinem Textbuch gegriffen. (Die Meike war grade die Afrikaner besuchen.)
Etwa eine Stunde später war Meike wieder da. Wir sind dann einkaufen gefahren. Sieben Kilometer über Stock und Stein Hügel hoch und Hügel runter auf Fahrradkrücken. (Ich vermiss mein Fahrrad.) Aber nun haben wir Essen. Ach ja, zurück das gleiche; nur mit Gepäck.
Und die Afrikaner hatten uns dann auch zum Essen eingeladen. „Cooking african style, you know, sisters.“ Aber wir waren froh, nicht selber kochen. Alles fein.
Man muss ihnen ja lassen, dass sie nett sind. Aber sich mit denen zu unterhalten ist echt anstrengend. Die können kein englisch und kein finnisch. Also nicht wirklich. Es reicht nicht zum Unterhalten. So.
Nachdem sie also aufgetischt hatten, haben sie festgestellt, dass der Reis und die Bohnen noch in die Mikrowelle müssen. Konnte also dann schon losgehen.
Okay, es gab also Reis (doch kalt, trotz Mikrowelle), Bohnen (lauwarm, die aussahen wie Schulessen) und Fisch, ohne Kopf und Schwanz, selber am Vortag gefangen und gegrillt oder so. Jedenfalls war meiner furchtbar trocken und hatte lauter Greten drinne.
Nachdem wir zigmal versichert haben, wie gut es doch schmecke (man hat uns ja doch Manieren mit auf den Weg gegeben), haben wir traurigerweise die Einladung am Sonntag noch mal bei ihnen zu essen ablehnen müssen. Wegen des gekauften Essens, kann ja nicht schlecht werden.
Mittlerweile haben wir uns das aber gemacht und wenigstens eine gute Mahlzeit (Fertiglasagne; ich vermisse unsere Küche) hinter uns. Heisst zwar Sonntag nochmal einkaufen; aber die Shops haben offen. :D
Ich hoff, der Jani kommt am Montag nicht so spät wieder in die Schule. Außer der Meike ist er der einzige, mit dem man sich auch unterhalten kann.

Freitag, 24. August 2007

"Et ymmärrä toista kertaa ja kolmasta kertaa ja ..."

Das wirst du auch beim zweiten und dritten Mal nicht verstehen.

Meine Lehrerin gebrauchte diese aufbauenden Worte, als es darum ging, dass ich die finnische TV-Serie nicht verstanden hab.
Was soll man denn hierzu nur sagen? Montag war das Essen echt gut, aber mittlerweile. Hilfe! Schickt mir bitte meine Tante vorbei, sie soll den Finnen mal beibringen, wie man Fleisch kocht, wozu es eigentlich Gewuerze gibt, dass Wuerstchen gerne nach Fleisch schmecken duerfen und essen nicht immer wie Modderpampe aussehen muss. Aber es gibt immer frischen Salat.
Unsere Schuelerausweise sind dann bald fertig und nächste Woche bekommen wir die, mit denen man billig Zug fahren kann. Ich glaub, ich werde sehr wenige Wochenenden hier verbringen. Wenn das Wetter schlecht ist, kann man nichts machen.
Wir haben hier einen Spezialzweig an der Schule, der Berhinderte unterrichtet. Mit denen kann man sich kaum unterhalten. Und naja, die meisten Finnischschueler können es entweder nicht, oder haben eine schlechte Aussprache. Da lernt man kaum was. (Fernseher hurrah!)
Nachdem ich jetzt so geschimpft hab, muss mal was positives kommen. Meike ist echt toll. Wir verstehen uns so super.
Ach ja, hier gibts natuerlich auch Sauna (mittwochs und sonntags) und einen Fitnessraum. Am Donnerstag war der Bus der Bibliothek in Savonlinna hier. Mal schauen, ob ich das nächste Mal was finde.
Ja, und heute war dann das erste Mal alleine waschen dran (und ich hab Mama angerufen und sie ging nicht ran und ich hab Tante Carmen angerufen und sie ging nicht ran). Wir haben einfach so gewaschen. Und alles hat ueberlebt.
Aber das war alles andere als einfach. Weil wir ja zu den Ausländern hier gehören, haben wir die Ausländerwaschkueche zur Verfuegung. Also eine Waschmaschine fuer etwa 40 Leute, einen Wäscheständer und genau ein Buegeleisen mit -brett.
Die Waschmaschine stellt euch bitte wie folgt vor: Der Griff an der Tuer ist abgebrochen und nur mit einem ranzigen Buttermesser zu öffnen. (Und nicht alleine. Erst musste ich die Merjut, eine Lehrerin hier, um Hilfe bitten und dann den Lauri, der hier Zivildienst macht.) Das Waschmittelfach fällt auch auseinander.
[Und nebenbei quatscht man einen von der Seite an. Ich will doch nur schreiben! :(]
Und nun ratet: Die Waschmaschine geht natuerlich nicht. Wie sollen hier denn auch (sorry, Vorurteil!) arabische, afghanische, irakische Männer waschen!?
Furchtbar.
Jedenfalls hat uns der Lauri dann in der Waschkueche vom Personal waschen lassen. Und er kann kaum englisch. Aber irgendwie versteht man sich hier mit meinem rudimentären finnisch und deren paar Wörtern englisch.
Ach ja, und heute morgen war was los.
Wir waren wieder unten am See und haben uns grade auf dem ausgezogen, da hör ich ein Platschen. Das war unser Schluessel. Einer mit so einem richtig grossen Schluesselanhänger und er fiel mir nicht nur aus der Tasche, sondern traf auch noch genau die Ritze im Steg. Und dann lag er da so 3 Meter tief. Und wir haben ihn nicht hochbekommen.
Also mussten wir uns aufschliessen lassen. Und die Lehrerinnen haben mich so wahnsinnig entsetzt angeschaut, als ich meinte, dass mein Schluessel im See liegt.
Gluecklicherweise hat mir den dann einer der Lehrer wieder hochgeholt.
Aber das war echt eine Aktion.

Und hier liegt unsere Schule. Da kommt man echt nicht weg.
Tja, und diese so genannte Volksschule ist nun unser Zuhause und das Lehrjahr endet am 30.5.2008. Ich schau auch nochmal wegen Lahti.
Auf die Frage, ob man wenigstens im Ort (8km von hier) weggehen kann, hat der Jani nur gesagt, dass es zwar eine Bar gibt, er uns aber nicht empfehlen wuerde, dahin zu gehen, weil da schmierige Typen rumhängen.

Also, am Wochenende putzen wir dann unser Zimmer und hoffen auf gutes Wetter. Vielleicht so zum Boot fahren.

Ach ja, Fotos hab ich zwar auf der Kamera, aber leider kann ich die nicht auf den PC hier ziehen. :(

Dienstag, 21. August 2007

"Voitko soittaa minulle myöhemmin?"

"Kannst du mich nachher anrufen?"

Soso, der erste Schultag ist also vorbei. Wir sind dreiviertel Acht aufgestanden und in den See gesprungen. War zwar verdammt kalt, dafuer aber mit einer Dusche nicht zu vergleichen.
Ab 8 gibt es hier Fruehstueck und um Neun beginnt der Unterricht. Sehr angenehm von den Uhrzeiten her. Ausser den Rauchpausen gibts dann noch die Pause fuers Mittagessen (12-13 Uhr) und Kaffee trinken (2:30 - 3Uhr). Eigentlich geht der Unterricht bis 4. Aber heute hatten wir schon frueher Schluss (und sind in den See gesprungen).
Danach hatte ich mit Jani meine zweite Gitarrenlektion. Warum seine Eltern ihm einen Mädchennamen gegeben haben, frage ich besser nicht. Und jetzt (17:30) gibt es Abendbrot und damit man nicht hungrig ins Bett geht dann von 8 bis 9 nochmal Nachtmahl.
Jani behauptet uebrigens, dass fuenf Mahlzeiten am Tag sehr gesund sind. Was aber kein Grund fuer uns ist, so viel zu essen. Da platzt man ja.

Zum Unterricht kann ich nur sagen, dass ostfinnischer Akzent schon komisch is, aber nicht halb so komisch, wie wenn ein Russe, Afghane oder sonstwer finnisch spricht. Ich verstehe die Leute echt selten beim ersten Mal (ausser Eine, unsere Lehrerin, da geht das halbwegs.)
Meine Banknachbarin, Elena, kommt aus Sankt-Petersburg. Ich wollte sie natuerlich gleich mit meinen Russischkenntnissen beeindrucken. Nach drei Sätzen entschieden wir uns, nur noch auf finnisch zu kommunizieren und sind dabei geblieben.
Die Lehrer unterrichten hier uebrigens von Pulten. Man kennt aber trotzdem nur ihre Vornamen. Und dass das Handy klingelt und man auch rangeht, das ist ganz normal; fuer Schueler und Lehrer. So kam auch der Gesprächspartner, den Eine mit o.g. Satz begruesst hatte, dem nicht nach.
Man kann das komisch finden, muss es aber nicht.

Aber nun muessen wir uns doch mal unten blicken lassen. :D
Machts gut und kommentiert fleissig. Ich freu mich immer, von jemandem zu hören.

Montag, 20. August 2007

Tervetuloa Punkaharjulle

Willkommen in Punkaharju.

Was soll man sagen, wenn man knapp 500km mit Gepäck hinter sich gebracht hat. Also erstmal, ich bin froh hier zu sein und noch viel froher, dass blogspot hier funktioniert. Hallo an alle Mitlesenden.
Am Mittwoch war es also soweit, mein Flug nach Finnland (ohne Rueckflug, welch ein Gefuehl!) stand an. Dass man deshalb erst Dienstagabend packt, war ja klar. ;)
Tja, trotz Null Ahnung, wo ich die Nächte verbringen soll, ging alles gut.
Erst zwei Tage Helsinki. (Jugendherberge auf Suomenlinna, nett aber nicht allzu preiswert.) Und auch endlich mal Katharina treffen. Es waren recht entspannte Tage, da ich wegen einem Bankkonto keine Rennereien mehr hatte. (Aber auch kein Bankkonto ;).

Am Freitag dann nach Tampere, weil ich da eine neue Jugendherberge hatte (sofia hostel. Da sollte man schlafen, wenn man schon niemanden in Tampere hat.)
Leider hatte niemand am Fahrkartenschalter oder im Zug gesagt, dass man umsteigen muss. Normalerweise macht man das nämlich in Finnland. Einmal auf finnisch, dann auf schewdisch, dann auf englisch. Naja, aber dank eines sehr netten Finnen, war ich dann doch (2 Stunden zu spät ;) in Tampere. (Und habe mir ein wenig Musik angehört *huestel* weil zufällig meine Lieblingsband spielte.)

Naja, jedenfalls war Tampere ebenso ausgebucht wie Helsinki, weshalb ich nach Kouvola gefahren bin, Maria besuchen (ach ja, kostenlos wo schlafen ;).
Und an der Supermarktkasse seh ich doch, dass eine Band mit X im Nachbarort spielt. Is net schwer zu raten, was man macht, wenn der Eintritt frei ist, nicht wahr?
Jedenfalls traf ich dort auf der Wiese (kein Saal, ne Wiese ohne Mist jetzt), Bekannte aus Berlin. Also... Die Welt ist verdammt klein.

Uns seit gestern bin ich hier. :)
Es gibt hier, die Schule, ne Sauna und nen See. Und am Bahnhof wohnen Leute (bei 10 Zuegen am Tag verständlich.) Möglicherweise gibt es hier sogar einen Laden. Vielleicht. Also, jedenfalls nicht zwischen hier und dem Bahnhof, weil es gibt... Seen und Wälder. Ja, mehr nicht. Ich mach mal ein Foto (oder zwei ;). Sieht zwar ueberall nach Postkarte aus, aber wir machen uns schon Sorgen, woher wir mal was bekommen, wenn wir was brauchen.

Wir sind uebrigens Meike und ich. Meike kommt auch aus Deutschland und wir haben ein gemeinsames Zimmer (mit einem kleinen Bad. Also recht komfortabel.)
Im Gegensatz zu mir hat sie dieses Abenteuer ohne vorigen Finnischkurs angetreten. :D

Bis bald dann,
Ariane